Triptychon für Orgel

Via Crucis (Zürich 1979) (ca. 20')
Ultima Verba Christi (Zürich/Intragna 1980/81) (ca. 18/20')
Patmos (Zürich 1983) (ca. 21')
Erich Vollenwyder gewidmet

Das Orgeltriptychon

In der für das Erfassen der musikalischen Sprache Magginis wichtigen Kammermusik der 70er Jahre sind die späteren weitgefassten Klangräume der Orchesterwerke bereits vorgebildet. Eine Linearität in eher kleinen Intervallen und gewaltigen Spannungsbögen; expressive Klangfigurationen in dissonanter Ballung und konsonanter Ruhe, pulsierende Rhythmen und Rhythmen mit zugefügten Werten, dazu eine die Extreme auslotende Dynamik, die sowohl technisch als auch musikalisch an das Spiel hohe Anforderungen stellt. Beides, sowohl die einzelne Stimme als auch der grosse Klangraum, haben Ermano Maggini fasziniert. Die Orgel kam seinem Anliegen in dieser Hinsicht durchaus entgegen, und er komponierte im Laufe eines Jahrzehnts acht Werke für dieses Instrument, wovon sieben dem Organisten Erich Vollenwyder gewidmet sind.
Bei den drei Werken Via crucis, Ultima Verba Christi, Patmos handelt es sich um Magginis erste Kompositionen für Orgel, sie wurden von Erich Vollenwyder an der Orgel der Kirche Enge, Zürich, Anfang der achtziger Jahre uraufgeführt . Viele weitere Konzerte folgten; so 1980 Pfarrkirche Schaan, FL, 1983 Klosterkirche zu Einsiedeln, 1986 Dom zu Köln, 1990 Nikolai-Kirche zu Leipzig, 1985 Notre Dame de Paris und St. Peter, Zürich u.a..

Evi Kliemand, Fondazione Ermano Maggini Intragna

NZZ 13. Nov. 1984 zm: 'Es ist eine sehr subtile Kunst, die Maggini pflegt, und sie ist stark im Klanglichen beheimatet. Die 'Via Crucis' von 1979 ist ein musikalischer Kreuzweg in vierzehn Bildern - kurzen Sätzen - 1980 in einem der traditionellen Orgelkonzerte in der Enge-Kirche erstmals zur Aufführung gebracht, und die 1981 vollendete Komposition 'Ultima Verba Christi', also eine musikalische Umsetzung der sieben letzten Worte des Erlösers am Kreuz, wurde im selben Rahmen im Oktober 1981 uraufgeführt. (…) 1984 ist eine erste Stereoschallplatte mit dem 'Orgeltriptychon' Ermano Magginis erschienen, auf welcher Erich Vollenwyder die genannten beiden Kompositionen und, als dritte 'Patmos' (1983), eine Komposition in drei Sätzen auf Texte der Apokalypse, eingespielt hat. (…)' (vgl. Werkverzeichnis und Diskographie hierzu (1992 CD Jecklin Szene Schweiz JS 287-2).

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